Non-binary: mehr als nur zwei Geschlechter

Wie definieren sich Non-binarys, mit welchen Problemen sind sie konfrontiert? Oder handelt es sich nur um ein neues Modewort? Milan Ziebula über den Begriff und die gleichnamige Foto-Ausstellung von Parker Rebecca Hirschmüller in Berlin

Portrait by Parker Rebecca Hirschmüller
© Parker Rebecca Hirschmüller

Kürzlich entschied das Bundesverfassungsgericht, dass es neben dem weiblichen und dem männlichen Geschlechtseintrag einen dritten Eintrag für intersexuelle Menschen im Pass geben soll. Bis Ende 2018 soll dieser Beschluss umgesetzt werden. Die LGBT*IQ-Community feiert diese Entwicklung. Doch alle Bedürfnisse der vielen verschiedenen Gender-Identitäten sind damit noch lange nicht mitgedacht. Menschen, die sich beispielsweise als Non-binary definieren, können von dieser neuen Regelung nicht profitieren.


Non-binary-Gender ist ein Überbegriff für alle Identitäten, die sich nicht als ausschließlich männlich oder weiblich empfinden. Der Begriff ist noch recht jung. Im Englischen wird er seit etwa 2011 verwendet. Wie er genau ausgelegt wird, ist schwer festlegbar. Non-binarys können sich als Transgender definieren. Manche Non-binarys streben eine soziale und/oder physische Transition an. Das heißt, dass sie beispielsweise Hormone nehmen, um eine weiblichere oder männlichere Erscheinung zu bekommen. Einige wünschen sich eher ein androgynes Äußeres. Und Andere möchten ihre Erscheinung gar nicht verändern. Es ist möglich, dass der Vorname verändert wird. So dass er genderneutral klingt oder einem bestimmten Geschlecht eindeutig zuzuordnen ist. Auch die Pronomenwahl differiert sehr stark. Manche wollen mit gar keinem, andere wechselnd mit er_sie und andere nur mit xie angesprochen werden.

Parker Rebecca Hirschmüller (24) studiert Kommunikationsdesign und kennt sich gut aus mit dem Thema. Weiterlesen bei Siegessäule