manifest

journalismus: für uns forschung, aktionsform, poesie.

wir sind nicht neutral, sondern sichtbar, denn wir sind jemand. den kuscheligen objektivitäts-mantel der macht ziehen wir uns nicht an, lieber bleiben wir nackt und durchschaubar.

wir können noch mit der hand schreiben, auch auf servietten und handrücken. wir schreiben in einem für uns angemessen rahmen. sind nicht ständig verfügbar, sondern folgen unserem geltungsdrang. wir sind laut, hungrig, tatendringlich, freuen uns über gleichgesinnte, aber müssen nicht gefallen.

wir haben courage auf vorrat. wir spinnen fäden und knüpfen netze. wir verbinden und verbünden. wir hören zu, wir rufen dazwischen. wir stellen fragen, um zu verstehen, wir stellen fragen um zu stören. wir fragen, wer die geschichte erzählt. wir basteln an einem verstärker für mehr realitäten. mit gewaltigen worten bewerfen wir gewalt in worten. wir sind es leid, uns grenzen vorstellen zu müssen, wo löwenzahn wuchern könnte. wir sind notizennehmx, autorx, aktivistx- aber vor allem distanzverkürzx.