Ziviler Ungehorsam zum eigenen Schutz

Angie Thomas schrieb einen Roman über rassistische Polizeigewalt und spricht mit NELE HERZOG für MISSY MAGAZIN über ihre Arbeit.

 

Ich habe das Buch gerade zu Ende gelesen. Ich fühlte mich zunächst mal sehr belehrt, aber nicht, als ob mir etwas eingetrichtert wurde, sondern ich wurde dazu gebracht, empathisch zu lesen. Ich mochte, dass ich als Leserin Schmerz und Wut spüren konnte, obwohl Starr während der Proteste, an denen sie teilnimmt, nicht gewalttätig handelt. Stattdessen benutzt sie ihre Stimme. Würdest du sagen, dass ihre Stimme ihre Waffe ist?
Angie Thomas: Ja, definitiv. Wenn Menschen zivilen Ungehorsam ausüben, dann ist das eine Form des Ausdrucks. Sie drücken so ihre Gefühle, ihre Rage aus. So oft denken insbesondere Teenager, dass ihre Meinungen, das, was sie zu sagen haben, nicht zählt, oder sie sind zu ängstlich, um sie auszusprechen. Starrs Stimme ist ihre Waffe, aber ich will auch, dass Teenager verstehen, dass es andere Wege gibt. Du kannst Meinung auch durch deine Kunst ausdrücken. Ich wollte zwei unterschiedliche Szenen kontrastieren: eine, in der Menschen gewalttätig werden, und nicht weit davon entfernt eine, in der Starr ihre Stimme als Waffe benutzt. Ich denke, Letztere ist so viel effektiver als die, in welcher Menschen ihre eigene Community zerstören und niederbrennen.

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